Fachkonferenz widmet sich praxisnahen Forschungs-inhalten
Neben Forschung und Lehre hat die Third Mission als eine der Kernaufgaben der Hochschulen an Bedeutung gewonnen. Auch das an den Hochschulen Harz, Merseburg und Magdeburg-Stendal angesiedelte Verbundprojekt TransInno_LSA widmet sich seit 2018 diesem Themenschwerpunkt. Ziel der Aktivitäten aller 14 Teilprojekte ist es, das Forschungswissen unter anderem über praxisnahe Angebote in die Gesellschaft zu tragen, sodass beide Seiten davon profitieren. Welche Chancen dieser Ansatz bietet, welche Erfahrungen die Mitarbeitenden in den fünf Projektjahren gesammelt haben und welche Hürden und Herausforderungen noch bevorstehen, haben die Teammitglieder im Rahmen der Konferenz „Gemeinsam auf dritter Mission – Bedeutung, Bilanzierung und Bewertung von Third Mission“ an der Hochschule Harz in Werigerode diskutiert. Zudem wurden eigene Ergebnisse in Form von Kurzvorträgen und Postern präsentiert.
Nach dem Grußwort von Rektor Prof. Dr. Folker Roland sprach Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann zu den Gästen. Als ehemaliger Rektor freue er sich sehr, dass die Hochschule Harz - zusammen mit weiteren Hochschulen im Land - 2017 den Wettbewerb im Rahmen der Initiative „Innovative Hochschule“ gewonnen hat. „Es ist sehr spannend, was Sie hier fünf Jahre lang gemacht haben“, betonte er.
Vor allem mit Blick auf die wenigen forschenden Unternehmen würden die Hochschulen einen wichtigen Beitrag im Bereich Transfer, Austausch mit der Gesellschaft und Wirtschaft sowie kulturelle Entwicklung und politischer Themen leisten. Deshalb seien Projekte wie TransInno_LSA unterstützenswert.
Im Anschluss gab Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, 2009 bis 2021 Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, einen spannenden Input in Form einer kritischen Analyse eigener Projekte. Wie Soziale Innovationen aus Hochschulen in die Gesellschaft wirken, erläuterte zudem Dr. Isabel Roessler, Senior Projektmanagerin am Centrum für Hochschulentwicklung, in einem digitalen Vortrag. Anschließend tauschten sich die Konferenzteilnehmer in verschiedenen Workshopformaten unter anderem darüber aus, wie Third-Mission-Aktivitäten geprüft und bewerten werden oder langfristige Kooperationsbeziehungen gelingen können. Weiterhin stellten die 14 Teilprojekte von TransInno_LSA in dreiminütigen Pitches ihre Projektergebnisse vor.
„Für unser Verbundprojekt war die Konferenz ein würdiger Abschluss von fast fünf Jahren intensiver Forschungsarbeit und Transferbemühungen“, betont Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Hardy Pundt. „Auch wenn das im Rahmen der Initiative ‚Innovative Hochschule‘ von Bund und Land geförderte Projekt zum Ende des Jahres ausläuft, hoffen wir, dass wir ein Stück weit die Gesellschaft mitgestalten, Impulse geben und Veränderungen anregen konnten.“ In den verbleibenden Monaten werde vor allem der Verstetigungsgedanke weiter verfolgt, damit Angebote wie die Smartphone-Sprechstunde für Senioren in Wernigerode, die vorwiegend an Schüler gerichteten Workshopangebote des Merseburger INNOmobils oder die Modellfabrik für smarte Produktions- und Logistikszenarien in Magdeburg weiter bestehen können.
Was steckt eigentlich hinter den sperrigen Begriffen wie Wissenstransfer und Innovationsservice? Wofür gibt das Projekt TransInno_LSA als Teil der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ seine Fördermittel von Bund und Land aus? Und woran haben die Projektmitarbeiter fünf Jahre lang gearbeitet? Spannende Einblicke gibt ein Ergebnisfilm der etwas anderen Art.
Sophie Reinhold, Gesamtprojektkoordinatorin des an den Hochschulen Harz, Merseburg und Magdeburg-Stendal angesiedelten Verbundprojekts TransInno_LSA, erklärt: „Unsere 14 Teilprojekte haben ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Sie reichen von rein wissenschaftlicher Forschung bis hin zu stark praxisorientierten Angeboten für alle Altersklassen. Der Film soll exemplarisch zeigen, welche Möglichkeiten die Projekte bieten, um die drei Hochschulen mit Akteuren aus Gesellschaft und Wirtschaft zu vernetzen.“
Ein besonders praxisnahes Beispiel sei das Teilprojekt VTTNetz, das in Wernigerode verortet ist. Vor allem ältere Menschen können sich in einer Musterwohnung über barrierearmes Wohnen, nützliche Hilfsmittel und technische Produkte aus dem Bereich Smart Home informieren und dazu beraten lassen.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Teilprojekt Erlebniswelt Chemie, das Studieninhalte der Hochschule Merseburg für das Anwendungsbeispiel Deutsches Chemie-Museum Merseburg aufarbeitet. Im Film erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ivonne Reichmann an ausgewählten Objekten, wie Inhalte der Hochschule für Besucher des Museums zielgruppengerecht aufbereitet werden.
Neben den Standorten Merseburg und Wernigerode wurden auch Teilprojekte eingebunden, die an der Hochschule Magdeburg-Stendal als drittem Verbundpartner angesiedelt sind. Ein Blick durch eine VR-Brille versetzt Vera Reinicke, die als fiktionalisierte Protagonistin durch den Film führt, beispielsweise in die Modellfabrik vom Teilprojekt MOFAK, in der kleine und mittelständische Unternehmen die neueste Produktionstechnik ausprobieren können.
Auch in den Science Talk, einem Podcast-Format des Teilprojekts VTrans zu Wissenschaftsthemen, wird innerhalb des Films reingehört.